Sie möchten lernen die Hufe Ihres Pferdes selbst zu bearbeiten?
Ich bringe es Ihnen bei!
Lassen Sie die Hufe Ihres Pferdes analysieren
Ich bewerte umfangreich den Hufzustand und gebe Bearbeitungshinweise
Hufschutz
Hufschutz wird immer dann notwendig, wenn ein Pferd nicht in der Lage ist schmerzfrei barhuf zu laufen. Das kann (muss aber nicht) bei übermäßig abriebintensiver Benutzung der Fall sein (z.B. intensiver Fahrsport, professioneller Distanzsport) oder auch bei Huferkrankungen. Das natürlichste und gesündeste für einen Huf ist jedoch ohne zusätzlichen Schutz auszukommen und das ist glücklicherweise auch bei einem Großteil aller Pferden möglich. Sollte Beschlag/Bekleb notwendig sein, ist unbedingt auf einen regelmäßigen Wechsel min. alle 6-8 Wochen zu achten, da sich sonst die Hufform sehr negativ verändert.
Eisen
VORTEILE
- reduziert Fühligkeit
- sehr hohe Belastung der Hufe möglich (z.B. Fahrsport, höhere Klassen im Springreiten oder Vielseitigkeit mit Stollen, Westerndisziplinen wie Reining, Barrel-Race oder Cutting)
- kann Heilungsphasen bei bestimmten (wenigen) Huferkrankungen verkürzen
NACHTEILE
- verhindert den Hufmechanismus und damit die Funktion der Blutpumpe und der Stoßdämpfung – eine sehr gute Erklärung hierzu finden Sie HIER
- starke Erschütterung für die Gliedmaße (höhere Abnutzung der Gelenke)
- vermindern bei langer Anwendungsdauer (damit ist nicht die Länge Beschlagperiode gemeint, sondern die gesamte Zeit des Beschlagenseins) die Hornqualität durch fehlenden Abrieb
- begünstigt Hufdeformationen (u.a. Zwanghufe, lange Zehen, untergeschobene Trachten) bei langer Anwendungsdauer (deshalb sind Barhufphasen zwingends erforderlich – diese können durch starke Empfindlichkeit der Hufe mit Einschränkungen beim Reiten einhergehen)
- verschleiert einige Huferkrankungen
- Eisen weisen nicht den gleichen Grip auf die Barhufe, sie gleiten
- Unfallrisiko des Vernagelns besteht
- durch Nagellöcher können unter Umständen Bakterien in den Huf eintreten
- Hohes Gewicht durch die Eisen
- Beschlag bei Pferden im Wachstum (ca. bis zum 4. Lebensjahr) behindern eine gesunde Hufentwicklung irreparabel
- bei klopfempfindlichen Pferden nicht geeignet
>>> Meiner Meinung nach ist die Verwendung von klassischen Hufeisen in fast allen Fällen wo Hufschutz benötigt wird nicht angebracht, da das Ausschalten des Hufmechanismus meist mehr Schaden als Nutzen anrichtet. Kunststoffbeschläge können eine bessere Alternative sein.
>>> Der Eisenbeschlag bleibt allein dem ausgebildeten Hufschmied vorbehalten. Daher biete ich diesen Service nicht an.
Kunststoffbeschläge
Der Markt bezüglich Alternativmaterialien zum herkömmlichen Eisen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Es werden sowohl verschiedenste Metalllegierungen angeboten, als auch unterschiedlichste Kunststoffvarianten mit und ohne Metallkern.
VORTEILE
- reduziert Fühligkeit
- hohe Belastung der Hufe möglich
- kann Heilungsphasen bei einigen Huferkrankungen verkürzen
- schränkt den Hufmechanismus kaum ein
- gute Stoßdämpfung (knochen-, sehnen- und gelenkfreundlich)
- beim Umstieg auf barhuf ist die Gewöhnungszeit im Vergleich zum Eisenbeschlag deutlich reduziert
- für zusätzliche Polster geeignet
NACHTEILE
- vermindern bei langer Anwendungsdauer die Hornqualität durch fehlenden Abrieb
- begünstigt Hufdeformationen bei langer Anwendungsdauer
- Unfallrisiko des Vernagelns besteht
- durch Nagellöcher können unter Umständen Bakterien in den Huf eintreten
- bei klopfempfindlichen Pferden nicht geeignet
Eine Übersicht von verschiedenen Kunststoffbeschlägen und Preise finden Sie HIER.
Kunststoffbekleb
Kunststoffbeklebe sind vergleichbar mit Kunststoffbeschlag. Der Unterschied besteht darin, dass dieser Hufschutz nicht aufgenagelt wird, sondern mit verschiedenen Verfahren angeklebt. Die meisten Beklebe sind mit Klebekrägen/-laschen modifizierte Kunststoffbeschläge. Es gibt jedoch auch Klebeschalen, die dann eher einem Hufschuh gleichen.
VORTEILE
- identisch zum Kunststoffbeschlag
- kein Unfallrisiko des Vernagelns und keine Nagellöcher durch die u.U. Bakterien in den Huf eintreten können
- für klopfempfindliche Pferde geeignet
- für zusätzliche Polster geeignet
NACHTEILE
- hält oft nicht so lange wie ein Beschlag (durchschnittlich 4-6 Wochen)
- vermindern bei langer Anwendungsdauer die Hornqualität durch fehlenden Abrieb
- begünstigt Hufdeformationen bei langer Anwendungsdauer
- kann bei ungünstigen Faktoren Strahlfäule begünstigen (da die Beklebe größtenteils unten geschlossen sind und man den Huf schlecht reinigen kann)
- Hornqualität verschlechtert sich auf die Dauer
- benötigt zur Anbringung einen Helfer und eine saubere, ebene Fläche
Hufschuhe
Immer wenn temporärer Hufschutz notwendig ist, sind Hufschuhe das Mittel der Wahl. Das ist meistens beim Umstieg von Beschlag auf barhuf der Fall, sowie bei der Rehabilitation von Hufkrankheiten.
Die wohl häufigste Anwendung findet man jedoch bei Pferden, die auf weichen Untergründen leben (Huf hat sich in seiner Qualität und Abriebfähigkeit an den weichen Boden angepasst), aber auf abriebintensiven Böden geritten und bewegt werden.
Hufschuhe können in folgende Gruppen eingeteilt werden:
- Schuhe zum Reiten (wenige Stunden): Sie sitzen passgenau am Huf und halten großen Belastungen stand. Die meisten Modelle sind für die Nutzung von wenigen Stunden am Tag ausgelegt, aber es gibt auch Modelle, die trotz langer Tragedauer keine Druck- & Scheuerstellen verursachen (sie können auch als Krankenschuhe verwendet werden).
- Krankenschuhe (rund um die Uhr): Diese Schuhe sind i.d.R. nicht zum Reiten geeignet. Sie sollen den Huf vor äußeren Einflüssen schützen (Dreck, Feuchtigkeit) oder/und Polsterung bieten. Sie sind eher wie ein stabiler Hufverband.
VORTEILE
- jederzeit unkomliziert an- & ausziehbar
- gut zur Versorgung von Hufkrankheiten
- für den Laien ohne Profi händelbar
- Hufschuhe halten sehr lange und können meist ohne Neuanschaffung repariert werden (z.B. Ersatzteile & neu besohlen lassen)
- großer Zweite-Hand-Markt
- geringes Gewicht
NACHTEILE
- bei schlecht sitzendem (falsches Modell) oder nicht angepasstem Hufschuh kann es zu Scheuer- & Druckstellen kommen und/oder das Gangbild negativ beeinflusst werden
- zusätzlicher Zeitaufwand für den Pferdehalter zum An- & Ausziehen (geht jedoch i.d.R. recht flott)
Eine Übersicht von verschiedenen Hufschuhen, Preise und Tipps & Tricks finden Sie HIER.
Sonstige
Es gibt spezielle Hufhärter, die unter Umständen einen manuellen Abriebschutz ersetzen können:
- THM Hufstabil (hauptsächlich dazu gedacht sprödes, zum Ausplatzen neigendes Hufhorn zu stärken)
- Keralit Huffestiger
- Hoof Armor (Epoxy-Harz, was dünnflächig auf Sohle & Tragrand aufgebracht wird und aktiv Abrieb mindert)